Liebe Birke, wir haben einen Weg eingeschlagen, der für uns ganz neu ist. Nicht nur das – das Leben auf einem Stückchen Land, so wie wir es vorhaben, im uns größtmöglichen Einklang mit Mutter Erde und der Natur, auf einem Familienlandsitz, stellt für die meisten Menschen in unserer Zeit ein ganz unbekanntes Gebiet dar. Hinzu kommt der Länderwechsel, das Auswandern, neue Arten des Geldverdienens, das Leben in einer Jurte und in einer Gemeinschaft.

Ich habe das Pioniersein bisher hauptsächlich mit einem frühen Voranschreiten – ja, soger Vorpreschen – verbunden.

Die Vorfreude auf dieses Leben, das tiefe Wissen, dass diese Hinwendung zu unserem Planeten Erde und gleichzeitig zu unseren Herzen (siehe Eintrag: HEARTH&EARTH) richtig & notwendig ist, die Gewissheit, dass viele Menschen ähnlich leben wollen, gibt uns Kraft und Vertrauen. Doch es treten bei einem so großen Lebenswandel in ein unbekanntes Gebiet natürlich auch Ängste und Zweifel auf – nicht nur bei uns selber. Wie begegnen wir diesen? Mir hilft dieses Bild sehr gut: „Natürlich gibt es den Zweifel, aber es gibt auch die Kraft der Überzeugung. Wenn Zweifel und Überzeugung sich die Waage halten, werden sie den künftigen Schöpfungen Genauigkeit und Schönheit verleihen.“ (Megre, Band 4)

Das heißt, wir nutzen diese Zweifel so gut wir können FÜR uns, wir beziehen sie mit ein. Ich sehe sie als Einladung, genauer hinzuschauen. Und dabei kommst du mir, liebe Birke, immer wieder in den Sinn. Du trägst seit vielen tausenden Jahren den Pioniergeist in dir, noch dazu galtst du für unsere Vorfahren als Verkörperung der weiblichen Mutter- und Liebesgöttin, als einer der wichtigsten Kraftbäume. Wunderbar – von Frau zu Frau, von Pionier zu Pionier: „Was hast du mir zu sagen, was dürfen wir von dir lernen, liebe Birke“?

„Meine Liebe! Für deinen und euren Weg gebe ich euch von meiner Leichtigkeit und Beweglichkeit, Anmut und Frische, Licht und Jugendlichkeit, die für dieses Wachstum nötig ist. Es ist immer erst ein inneres Wachsen, das sich in der Folge auf euer äußeres Leben auswirken wird. Auf diese Weise könnt ihr extremen Bedingungen standhalten und dazu beitragen, dass andere Menschen eurem Weg – dem Leben auf und mit dem Lande – folgen können. Vergesst niemals die Leichtigkeit und den Humor, die Sonne und den Wind – sie unterstützen eure lichten und inspirierenden Kräfte. Auch ich nutze zum Beispiel den Wind, um weit voranschreiten und ihn mit meinen Haaren (dünnen Ästchen) spielen zu lassen. Habt keine großen Anspruche, aber genießt die Gefühle, die durch euch fließen – nehmt sie wie meinen Saft im Frühling als eine Reinigung der Seele & des Körpers.

Ich bin tief mit euch verbunden & lasse euch teilhaben an meinen erneuernden Kräften, gebe euch Inspiration und Kreativität mit auf den Weg & lasse als Lichtbringer depressive Verstimmungen schwinden.

Die Verbindung eurer Polaritäten, Geburt und Tod, weiß und schwarz, Zweifel und Überzeugung, also ein Ansehen aller Kräfte in euch sowie ein Gleichgewicht dieser Energien bringt Bewusstheit & Voranschreiten in euer Leben.

Als Vorreiter werdet ihr nur scheinbar allein sein, denn viele stehen hinter euch. Also habt Vertrauen und plant und handelt aus dieser Grundlage heraus.“ (inspiriert von Zuther, 2014 & Storl, 2015)

Ohja, das gibt dem Pioniersein noch viel mehr Tiefe – danke dir, Birke.

Schauen wir uns mal an, was wir schon in diesem Sinne umgesetzt haben:

Zur Beweglichkeit & Leichtigkeit: Mit unglaublich viel (Um-)Planungen und Spontanität haben Lukas und Freunde & Bekannte viele zu verschenkende Möbel von vielen Stellen gesammelt, an mehreren Orten gelagert, umgelagert, mit einem LKW gesammelt, zur Siedlung in Polen rübergefahren und für die Gemeinschaftsräume wieder ausgeladen.

Nach 12 St. Fahrt angekommen. Danke, Jungs!!!
Voher
Nachher

Dort wird nun fleißig sortiert und die Räume weiter renoviert.

Handarbeitsraum frisch renoviert im Gemeinschaftshaus
Ein klasse Zimmer, hier darf auch gelernt werden… 🙂

Ein kleiner Teil unserer Sachen konnte auch schon mitreisen.

Wir als Familie reduzieren uns materiell immer weiter, verkaufen, verschenken oder schmeißen Unbrauchbares weg.

Zu unseren Ansprüchen: Eigentlich wollten wir uns selbst ein Lehm-Strohballen-Roundhouse bauen, was wir bereits in Lammas/ Wales 2016 gelernt haben. Dagegen spricht, dass wir erst unser Land gut beobachten wollen, um dafür den richtigen Ort auswählen zu können, noch dazu dauert der Bau wohl länger als ein Jahr.

Also haben wir uns entschieden, unsere Wohnfläche auf knapp 40m² zu reduzieren, gleichzeitig aber noch etwas mobil zu bleiben & dabei sehr nah an der Natur zu sein: eine winterfeste Jurte darf es sein.

40 qm

Durch unsere Krautfindung ist bisher so viel Geld zusammengekommen, dass wir rund 357m² Land kaufen könnten:

Was für ein wunderschönes Gefühl, liebe Menschen! Wir sind euch so sehr dankbar, von ganzem Herzen!

Blick auf unser Land

Unser Ziel ist es, im Frühling mit einer Jurte, die gebraucht inklusive Küchenhexe, isoliertem Boden, vielen Möbeln und einem Versorgungsanhänger (Strom & Warmwasser) ca. 30.000€ kostet, auf unser Land ziehen zu können. Da wir das Land später bezahlen können, planen wir alle Geldgeschenke (die wir ja später weitergeben) zunächst für die Jurte ein.

Also, unser konkretes Ziel: bis Frühling 30.000€ über die Krautfindung zu sammeln, mehr für das Land ist auch gut (möglich sind: Schenkung mit Weitergabe, Schenkung ohne Weitergabe und priv. Darlehen).

Wer kann, darf uns gerne dabei helfen.

Blick Richtung Süden

Wer unser Projekt von Beginn an aufmerksam mitverfolgt hat, dem ist aufgefallen, dass wir mittlerweile fast zwei Hektar Land besiedeln möchten. Wie kommt das? Nun, die erste Hälfte des Landes ist nicht ganz ein Hektar, abzüglich einiger Hundert Quadratmeter für Zwischenwege – ergibt deutlich weniger als ein Hektar Fläche. Ich, Karoline, fühlte, dass es so nicht mehr stimmig war – eine Rolle spielte dabei auch der Vorschlag, einen Hektar oder mehr für seinen Landsitz einzuplanen. Die Idee, das Nachbargrundstück mit einzubeziehen, fanden wir beide sofort gut. Beim ersten Begehen des Landes fielen uns auch tatsächlich beide Ländereien ins Auge! Vielleicht dürfen auf so viel Land neben einem Waldgarten später Pferde stehen. Oder wir bauen mehr Getreide oder Ähnliches an. Oder jemand von unseren Familien möchte und kann dann nachkommen.

Zum Licht und zur Frische, zur Kreativität & Inspiration: Lukas hat ein ganz bezauberndes Lied als Dankeschön für alle Unterstützerinnen und Unterstützer mit Stimme, Gitarre, Bass, Trommel und Drehleier kreiert:

Ich, Karoline, setze mich in ruhigen Minuten immer wieder an mein Unterkleid und nähe energetisch langsam aber sicher Stich für Stich weiter. Seht ihr den kleinen Birkensamen, der in unserer Wohnung auf das Kleid geflogen ist?

Teil vom Halsausschnitt – bald ist er fertig!

Zum inneren Wachsen: Wir nutzen die Kraft der Engel (u.a. mit Engelkarten) und die Traumdeutung, um in unsere inneren dunklen Seiten Licht hineinzubringen, sie anzuschauen & zu wandeln. Was für ein tiefgehender und nötiger Prozess! Jetzt, zur Zeit der Rauhnächte, ist das übrigens ein sehr gute Gelegenheit für uns alle – so können wir die Welt verändern!

Und nun wünschen wir allen Seelen eine schöne & einkehrende Zeit, mit viel Stille & Insichhineinhorchen, aber auch Leichtigkeit und Humor. Habt auch ihr Gewissheit, dass ihr nicht allein seid.

Es wird gut werden auf Erden.

Luleika

Gemeinschaftssee mit der lieben Anna im Winter 2021

Quellen:

Zuther, Svenja (2014). Die Sprache der Pflanzenwelt. Begegnungen mit der Pflanzenseele – Signaturenlehre – Ganzheitliche Pflanzenkunde. Aarau & München: AT Verlag.

Storl, Wolf-Dieter, (2015). Pflanzen der Kelten. Heilkunde, Pflanzenzauber, Baumkalender. Aarau, Schweiz: AT Verlag.

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