Seit 2008 widme ich mich der Restauration von Saxophonen. Besonders die älteren Modelle von Keilwerth sind mir vertraut. Die Geschichte fing damals an, als das G-Klappenpolster meines Tenor-Blumentopfes kurz vor einem Gig herausgefallen ist. Ich war gezwungen, selbst Hand anzulegen und dabei bemerkte ich, dass mir das Restaurieren viel Freude bringt, Geld spart und die Verbindung zum Instrument wächst. Da mein Keilwerth-Tenorsaxophon schon mit den Polstern am Ende war, beschloss ich, es selbst general zu überholen. Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich mir. Ja, und es war nicht ganz so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Meine wunderbare Tendenz, voreilig und unüberlegt zu handeln, brachte mich hier nicht nur ein Mal zum Schwitzen! Nachdem ich mit dieser Restaurierung fertig war (Filze, Korke und Polster), brachte ich es zu einem europaweit bekannten Saxophon-Restaurateur aus Marburg an der Lahn, der sich auf Selmer-Saxophone spezialisiert hatte und drückte ihm mein Instrument in die Hand.
Ich hatte mit seiner Reaktion nicht gerechnet. “Das ist dein erstes Saxophon was du restauriert hast?”, fragte er. Er hat schon viele Saxophone gesehen von Ungelernten. Und meines war schon so gut eingestellt und von der Klappendichte fast optimal, dass er mich fragte, ob ich nicht bei ihm aushelfen möchte, da er sehr viele Aufträge hat (tatsächlich stapelten sich die Koffer im Laden). Ich war völlig baff!!! Ich war so dankbar und auch stolz, aufgeregt und durcheinander. Es wartete mein Studium in den Niederlanden auf mich, welches ich gerade begonnen hatte. Mein Bachelor of Health in Occupational Therapy schien mir wichtiger zu sein. “Armin, ich melde mich nach meinem Studium bei dir!” Gesagt, getan. Nach 1,5 Jahren Turbostudium der Ergotherapie war ich mit Armin wieder in Kontakt und letztendlich war der Zug dann irgendwie schon abgefahren. Aus privaten Gründen konnten wir leider nicht zusammenarbeiten. Die Freude am Restaurieren aber lebt in mir heutzutage immer noch. Wenn ich dein Saxophon restaurieren darf, melde dich gerne bei mir. Der Gegenwert fließt dann in unser Krautfindungsprojekt.