Ich bin die Erde unter ihren Füßen, uralt und lebendig.
Lange lag ich hier brach, trug Gras, Wurzeln und Stille – bis eines Tages eine Familie kam. Mit leuchtenden Augen, offenen Herzen und dem Wunsch, im Einklang mit mir zu leben.

Vor drei Sommern – die Menschen zählten das Jahr 2022 – spürte ich ihre ersten vorsichtigen Schritte. Ohne große Mittel, wenig Bauwissen & mit einem kleinen Kind an der Hand begaben sie sich auf ein besonderes Fleckchen Land in Hinterpommern: hügelig, mit vielen Seen beschenkt, reichhaltige Natur und wenig Besiedelung – hier sollte eine weitere Familienlandsitzsiedlung entstehen und hier fanden wir zusammen. Ich freute mich über die Nähe des Mannes zu mir: er schlief in einem kleinen Zelt zwischen zwei Eichen, während er eigenhändig ein zwölfeckiges Häuschen für seine kleine Familie in Windeseile baute.

Der erste Winter kam, rauer als sie ihn kannten. In ihrem kleinen Haus kein fließendes Wasser, zunächst kein Strom – nur ich, die Erde, der Wind, das Feuer, ihre Hände und Liebe. Alles spielte sich in einem Raum ab, mit einem neugierigen Kind, wachsendem Leben im Bauch und einem Schaf auf der Terrasse. Inmitten dieser Einfachheit entstand noch mehr: ein Kurs über achtsames, energiebewahrendes Nähen – zwischen Brettern, Bauch und Kinderlachen.

Ein zusätzliches Zimmerchen für das Notwendigste – die Trockentrenntoilette – kam zuerst dazu, dann eine kleine Küche mit Dusche, ein Brunnen, ein Schlafzimmer. Und besonders freute ich mich mit ihnen über ihre ersten Gartenschritte. Als das zweite Kind hier geboren wurde, war das Haus noch im Wandel – und doch schon ein Raum der Geborgenheit. Die Geburt war Teil meines Atems: roh, echt & getragen vom Vertrauen.

Drei Jahre lang prüfte ich sie. Ich zeigte ihnen ihre Grenzen – und wie viel Kraft in ihnen wohnt. Jetzt, da sich die Wolken lichten, beginnen sie, tiefer zu atmen. Zeit tut sich auf – auch für das Teilen ihrer Geschichte. Sie öffnen hier ein Fenster für die, die ihre Wege mit Interesse, Herz, Händen und anderen Mitteln begleiten.

Und während sie und andere liebende Hände ihre Familienlandsitze aufbauen, spüre ich, wie ich wieder aufblühe. Mein Boden lebt mit jedem Raum der Liebe wieder auf, die Tiere kehren zurück, der Wind spielt mit neuen Blättern & die Kinder wachsen wieder in meiner und ihrer Natur auf.

Ich bin dankbar.
Sie hören & ehren mich.
Und gemeinsam wachsen wir.

Wir haben in den letzten Jahren unglaublich viel rührende Unterstützung bei unserem Projekt erfahren – nur mit euch konnten wir schon so Vieles schöpfen:

• Nachbarn, die mit uns den Auswanderumzug machten
• Freunde, die uns wegen Haushaltsauflösung ihre so schönen Möbel, Kinderspielzeug & -kleidung, Fahrräder, Instrumente & mehr schenkten
• Freunde, die im Voraus eine LKW-Tour mit Lukas fuhren, geladen mit Möbeln für uns & die Gemeinschaft
• 32 Schenker: bekannte & unbekannte Menschen, die uns im Rahmen unserer Krautfindung neben großem Vertrauen auch Geld geschenkt haben, sodass wir hier starten konnten
• Besucher, die uns Werkzeuge, Pflanzen, Kindergeschenke, eigens hergestellte natürliche Heilmittel & Kosmetik, Essen, Kleidung und Hilfe beim Hausbau, Kochen und Abwasch mit Regenwasser, Kinderbetreuung und Entrümpeln, Feuerholzhacken und vielem Mehr schenkten
• unsere Familien, die uns emotional, finanziell und tatkräftig unter die Arme greifen und z.B. Karoline mit Kind(ern) während der Kernbauzeiten bei sich beherbergten
• die Begleitung und Beratung beim Hausbau insbesondere von einem Bekannten
• nahe Freunde, die auch an uns und unser Projekt glaubten, wenn wir schwach waren
• Konstantin Kirsch und Familie Endlich, die die Krautfindung ins Leben riefen und damit Brücken zwischen Visionen und Realität entstehen lassen

Wenn du mehr über ihre Wege erfahren möchtest,
folge dem Wind zu diesen Orten:

Es ist so ein erfüllendes Gefühl, eure nährende, vertrauensvolle Unterstützung zu erfahren – wie Regen auf fruchtbarem Boden! 

Wir danken euch von Herzen!